Marano di Valpolicella (IT)

Die älteste kommunale Partnerschaft der Bundesrepublik wurde 1952 zwischen dem Landkreis Bingen und der Provinz Verona gegründet. Bis zum Jahre 2002 folgten 13 Partnerschaften zwischen Gemeinden im Landkreis Mainz-Bingen und der Provinz Verona.

Auf Betreiben des Ortsbürgermeisters Hans-Jürgen Gres konnte die Gemeinde Appenheim nun am 12. April 2003 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Marano di Valpolicella abschließen. Marano liegt etwa 15 km nordwestlich von Verona und 20 km vom Gardasee entfernt.

Bürgermeister Clementi (rechts vom Brunnen) und sein Appenheimer Kollege Gres (2.v.rechts)
Bürgermeister Clementi (rechts vom Brunnen) und sein Appenheimer Kollege Gres (2.v.rechts)

Wer aus dem Rechenborn trinkt, kommt wieder, sagen die Appenheimer und stoßen mit Brunnenwasser auf die Partnerschaft an


Marano di Valpolicella (Italien)
Marano di Valpolicella (Italien)

Der Ort zählt 2800 Einwohner und ist wie Appenheim vom Wein- und Obstanbau geprägt. Anlässlich einer Feierstunde in der Turnhalle, unterzeichneten Bürgermeister Clementi aus Marano Di Valpolicella und Bürgermeister Gres die Partnerschaftsurkunde. Eine große Delegation aus Italien war nach Appenheim gekommen. Festredner waren Bürgermeister Pietro Clementi, Landrat Claus Schick, Beigeordnete Annete Birkenmayer aus der Partnergemeinde Apfelstädt, Verbandsbürgermeister Dieter Linck, Kreispartnerschaftsvorsitzender Theo Hattemer und Dr. Wolf Dietrich Bechtel, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Appenheim.

IN EINEM GESPRÄCH MIT DER ALLGEMEINEN ZEITUNG MAINZ (AZ) ERLÄUTERN DIE BÜRGERMEISTER DER NEUEN PARTNERGEMEINDEN IHRE VORSTELLUNGEN ZU DER PARTNERSCHAFT:

Bürgermeister Gres
Bürgermeister Clementi

AZ: Was erwarten Sie von der Partnerschaft?

CLEMENTI: Vor allen Dingen soll und wird die Partnerschaft zum besseren Verständnis der kulturellen und wirtschaftlichen Situationen führen. Darüber hinaus erwarte ich freundschaftliche Verhältnisse auf institutioneller und privater Ebene. GRES: Die Partnerschaft wird zum besseren Kennenlernen der Menschen und Kulturen beider Länder führen. So werden Missverständnisse ausgeräumt, welche schon oft ein friedliches Zusammenleben in Europa verhindert haben.

AZ: Wie soll die neue Partnerschaft mit Leben erfüllt werden?

CLEMENTI: Die beste Möglichkeit besteht darin, dass sich die Einwohner mit gegenseitigen Besuchen kennen lernen. Eine gute Gelegenheit wäre, dass junge Leute ein Praktikum im Partnerland machen.

GRES: Wir wollen in den kommenden Jahren in jährlichen Abständen Treffen organisieren, wobei jeweils ein Themenschwerpunkt gesetzt wird. Somit können die Einwohner der Gemeinden nach und nach die verschiedenen Lebensarten kennen lernen.

AZ: Wie ist die Einbindung von Schulen und Vereinen vorgesehen?

CLEMENTI: Hier gilt es, Treffen zu organisieren. Die Fußballer der Orte haben schon miteinander gesprochen. Sehr wichtig ist der Bereich der Schule mit gegenseitigen Besuchen. Auch ein Schüleraustausch zwischen älteren Schülern wäre eine gute Sache.

GRES: Ich kann mir gut vorstellen, dass sowohl Vereine als auch die Schule zukünftig Marano di Valpolicella als Ziel wählen, um sich dort mit den Partnern zu treffen.

AZ: Was hat Sie jeweils in Ihrer neuen Partnergemeinde beeindruckt?

CLEMENTI: Ich habe hier viele einladende und höfliche Menschen getroffen. Beeindruckt haben mich die ordentlichen Häuser mit ihren schmucken Vorgärten. Zudem die hügelige Landschaft insgesamt, die mir das angenehme Gefühl vermittelt hat, Gast in einer harmonischen, ruhigen Landschaft zu sein.

GRES: Bei meinem Aufenthalt in Marano empfand ich besonders die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen als sehr beeindruckend. Darüber hinaus die Spontaneität unserer italienischen Freunde, die uns Deutschen oftmals fehlt.

AZ: Geben Sie uns kurz ein abschließendes Statement dieses ersten Treffens.

CLEMENTI: Positiv für mich ist vor allem, dass dies ein Treffen war, welches von den Bürgern selbst und nicht so sehr von der Kommune organisiert wurde. Wir fahren alle sehr zufrieden nach Marano zurück, und ich glaube, dass eine intensive Partnerschaft entstehen kann.

GRES: Es war beeindruckend, wie die Menschen aufeinander zugegangen sind. Ich denke, dass sich hieraus eine lang anhaltende Freundschaft der beiden Gemeinden entwickelt.

AUF DEM FESTABEND ZUR UNTERZEICHUNG DER PARTNERSCHAFTSURKUNDEN AM 12. APRIL 2003 IN DER TURNHALLE FÜHRTE ORTSBÜRGERMEISTER GRES U. A. AUS:

(Anrede)  … Als mich vor einigen Jahren der Stadtbürgermeister von GauAlgesheim, Clausfriedrich Hassemen fragte, ob ich einmal zu einem Partnerschaftstreffen nach Stans mitfahren wolle, sagte ich gleich zu. Was ich in diesem und in den kommenden Jahren bei dem Treffen mit den italienischen Freunden erleben durfte, bestärkte mich nur noch in meiner positiven Einstellung zu einer Partnerschaft.

Schnell konnte ich noch einige Mitbürger für eine Partnerschaft begeistern, einen Ratsbeschluss herbeiführen und einen Partnerschaftsverein mit begründen. Danach machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Partner.

Dank der Unterstützung durch die Kreisverwaltung und durch meinen Freund Clausfriedrich Hassemer fanden wir die Gemeinde Marano di Valpolicella. Nach dreimaligem Besuch von mir und verschiedenen Appenheimern in Marano und einem Besuch unserer italienischen Freunde aus Marano in Appenheim ist es nun endlich soweit, dass wir die Partnerschaft besiegeln können. Diesem Ansinnen hat der Rat der Gemeinde Appenheim am 29. Oktober 2002 und der Rat der Gemeinde Marano am 19. Dezember 2002 zugestimmt. 

Durch diese Vertragsunterzeichnung wollen wir die Ideen und die Kraft der Jugend als Grundlage für eine gemeinsame europäische Zukunft unterstützen. Es muss unser Ziel sein, ein friedliches Europa zu schaffen, das der Jugend gute Zukunftsmöglichkeiten eröffnet.

Möge diese heute neu eingegangene Partnerschaft diese Ziele unterstützen!